Deimato

Die Deimato stellen die östlichen Stämme im Stammesreich, aber auch die Mehrheit der Stammesangehörigen der beiden Stämme in Tuibe. Auch in einem Grenzstreifen in Kalarien lebt eine bedeutende Deimato-Minderheit. Das Bewusstsein, ein Volk zu sein, ist bei den Deimato eher stark ausgeprägt, jedoch halten sie die Zugehörigkeit zum einzelnen Stamm oder auch zu einer kalarischen Dorfgemeinschaft noch höher als die zum gesamten Volk. Deimato überschätzen meist die Ähnlichkeit ihrer Kultur zu denen der Dinta und Ima.

Für Deimato ist leibliche Verwandtschaft nachrangig hinter gewählten Gruppenzugehörigkeiten. Innerhalb gewählter Gruppen sind Unterschiede im Verwandtschaftsgrad dann allerdings doch wieder bedeutsam und werden, wie auch Gruppenzugehörigkeiten, sprachlich in Form von unterschiedlichen Höflichkeitsebenen ausgedrückt.

Deimato tragen keine einheitliche Mode, ihre Kleidungswahl orientiert sich mehr am Schutz vor Wetter und Umgebung. Gruppen grenzen sich voneinander jedoch durch eigene Web- und Stickmuster ab, kalarische Deimato kennen auch gruppeneigene Schnürtechniken für ihre Stiefel.

Der Umgang der Deimato mit Geschlechtlichkeit und Fortpflanzung ist vergleichsweise streng. Ungezwungene Kontakte zu Unbekannten sind allgemein verpönt, schon bei flüchtigen Bekannten allerdings werden sie toleriert. Voll akzeptiert werden allerdings nur langandauernde Beziehungen, die auf eine Ehe hinarbeiten. Ehen selbst sollen nicht wieder aufgelöst werden, auch wenn die Möglichkeit im Extremfall besteht, als Kern einer Ehe wird aber ohnehin gegenseitige Verantwortung gesehen, nicht Geschlechtlichkeit oder Liebe, auch wenn diese im Idealfall nur dort stattfinden. Trennungen vor Schließung einer Ehe sind nicht stigmatisiert, die Ehescheidung hingegen sehr wohl.

Brauchtum und Feste

Die wichtigsten jährlichen Feste der Deimato sind der Jahreszenit, der Jahrestag der Kima Idre und die beiden Neugeborenenfeste.

Der Jahreszenit

Zum jährlichen Sonnenhöchststand, der bei den Deimato den Jahreswechsel markiert, richten diese ein großes Mittagsfestmahl aus. Das Verschwinden des Schattens an senkrecht in den Sand gesteckten Stäben wird mit Tröten und Jubel gefeiert. An diesem Tag werden traditionell Streitigkeiten beigelegt, denn, so die mythologische Begründung, wenn der Stab keinen Schatten wirft, können es Streitigkeiten auch nicht.

Der Jahrestag der Kima Idre

Kima Idre Dui Pamils war das erste und bislang einzige Staatsoberhaupt des Stammesreiches. Als vormalige sicauische Untergrundmagierin wurde sie von allen Stämmen akzeptiert, wie es niemals wieder jemandem gelungen ist.

Der Jahrestag ihrer Wahl zum Staatsoberhaupt wird mit berittenen Festumzügen gefeiert. Die Reiter der beiden Umzüge bei Tag, einmal sind es Kinder auf Jungtieren, das andere Mal erfahrene Kämpfer, schwingen dabei orange Tücher und Flaggen, bei einem nächtlichen Umzug zeigen Magier bunte Feuerwerke. Der wichtige Moment, wenn sich ein solcher Umzug zu einem Kreis schließt, wird mit Tröten und Jubel aus der Menge begleitet. Der Ringschluss symbolisiert die neue Gleichwertigkeit der ehemals höchsten und niedrigsten Kasten des sicauischen Reiches nach dessen Untergang.

Die Neugeborenenfeste

Durch die beiden klar eingegrenzten fruchtbaren Zeiten der Marovoya finden auch die Geburten klar eingegrenzt zu zwei Zeiten im Jahr statt. Sowie jeweils alle Hochschwangeren dieser Zeit geboren haben, wird ein großes Fest ausgerichtet. Aus Rücksicht auf die Neugeborenen und die oft noch geschwächten Mütter wird natürlich auf laute Musik und anderweitigen Trubel verzichtet, zumeist ist, neben kulinarischen Genüssen, ein Regen aus bunten Papierschnipseln die größte Attraktion. Zudem werden auch kleine Geschenke an die Mütter vergeben, üblicherweise Nützliches für Neugeborene.

Zuletzt geändert am 6.5.2018 13:54
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